Drachen im Militäreinsatz

Focke-Achgelis FA330 "Bachstelze" (1942)

Techn. Daten:

 
Rotor Durchmesser: 7,30 m
Rumpflänge: 4,20 m
Höhe: 1,67 m
max. Höhe: 220m an einem 300m langen Kabel
In Deutschland wurden auch während des 2. Weltkrieges Drachen zur Beobachtung eingesetzt. Die "Bachstelze" war ein teilzerlegbarer Schlepptragschrauber, der in wasserdichten Behältern an Deck der U-Boote vom Typ IX mitgeführt wurde.
Vom nach dem Autogiro-Prinzip funktionierendem Drachen wurden insgesamt 200 Stück gebaut.

Ihre Aufgabe war es, einen möglichst hohen Ausguckspunkt zur Auffindung von Seezielen zu bieten. Sie wurden im Indischen Ozean und im Südatlantik eingesetzt, wo alleinfahrende Handelschiffe ohne Begleitschutz verkehrten, da diese Gewässer im allgemeinen nur wenig befahren wurden. Die geringe Höhe der Kommandotürme von aufgetauchten U-Booten schränkte die Sichtweite stark ein. Doch mit der "Bachstelze" im Schlepp waren etwa 150 m Höhe zu erreichen. Dadurch hatte der Pilot, der zugleich Beobachter war, einen erheblich erweiterten Gesichtskreis. Pilot und U-Boot-Kommandant standen über ein Fernsprechkabel in Verbindung.

Beim Erscheinen eines Schiffes mußte der Schlepptragschrauber mit der Winde wieder eingeholt werden. Wenn sich das gemeldete Schiff aber als Kriegsschiff herausstellte oder wenn ein Flugzeug erschien, mußte das U-Boot alarmtauchen. Der bedauernswerte Pilot sollte dann den Rotor abwerfen, der dann nach oben wegging und einen Fallschirm auslöste, der den Piloten mitsamt seinem Gitterrumpf ins Wasser trug. In diesem Fall war eine Rettung des Piloten in den Dienstvorschriften nicht vorgesehen.

Auf dem Bild erkennbar die zerlegte Bachstelze in einem wasserdichten Behälter an Deck des U-Boots.

Die "Bachstelze" wird montiert.

Startbereit

Im Schlepp



©1998 Thomas-Michael Rudolph