Drachengeschichtlich bedeutsame Stätten in Deutschland:

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Stölln liegt ca. 70 km nordwestlich von Berlin, mitten im westhavelländischem Ländchen Rhinow. Die nächstgelegene Bahnststation ist Rhinow. Von Berlin aus fährt man Richtung Nauen auf der B5 bis Friesack und dann Richtung Rhinow. Kommt man aus Richtung Hannover, fährt man die Autobahn 2 bis Abfahrt Brandenburg, dann die B 102 Richtung Rathenow weiter bis Rhinow.
Das Dorf Stölln wird in diesem Jahr 556 Jahre alt. Berühmt geworden ist es eigentlich erst durch ein tragisches Ereignis, nämlich den Absturz von Flugpionier Otto Lilienthal am 9.8.1896. Dieser hatte hier auf dem 110m hohem Gollenberg mehrere hundert Flüge bis zu Weiten über 250 m gestartet.

Gollenberg um 1920                 50kB gifLilienthal mit Gleiter   12 kB jpg

Links: Der Gollenberg um 1920. Heute ist der Berg fast vollständig bewaldet. Rechts: Lilienthal fliegt eine Kehrtkurve

Gleiter, abgestürzt 14kB jpgOtto Lilienthal   9kB jpg

Links: Der Unglückseindecker. Rechts: Otto Lilienthal

Literatur:
Stephan Nitsch: Vom Sprung zum Flug. Der Flugtechniker Lilienthal. Brandenburgisches Verlagshaus -1991. ISBN 3-327-01090-0
Web-Seiten:
Weitere Fotos:

Drachenfeste in Stölln

Jedes Jahr im August feiern die Stöllner Bürger ihr Otto-Lilienthal-Fest. Auch die Drachenflieger werden immer dazu eingeladen, wenn auch die Flug- und Erholungsmöglichkeiten durch den begleitenden Rummel etwas eingeschränkt sind.

Seit einigen Jahren finden außerhalb der offiziellen Feierlichkeiten mehrmals im Jahr auf dem gleichen Gelände Drachentreffen statt. Viele Berliner Drachenflieger, viele Ost- und Westdeutsche Drachenflieger treffen sich in ungezwungener Atmosphere auf Einladung des örtlichen Otto-Lilienthal-Clubs und dem Berliner Drachenladen LUFTIKUS, um gemeinsam Drachen zu fliegen, um zu fachsimpeln oder nur einfach mal die Seele baumeln zu lassen. Es ist kein Drachenfest im üblichen Sinn, sondern ein Drachentreffen ähnlich wie in Fanø. Hier trifft man hervorragende Drachenbauer, die mal ganz für sich in Ruhe ihre Drachen fliegen lassen wollen.

Einen ausführlichen Bericht über Stölln habe ich mal in der Fang Den Wind, Nr. 36 - 4/95 geschrieben. Die folgenden Fotos wurden 1995 gemacht.

Westseite Gollenberg 1995

Gollenberg, Westseite.Hier ist das Gelände für die Drachenflieger

Nordseite

Westseite. Blick nach Norden. Im Hintergrund erkennbar das rotweisse Leitwerk der "Lady Agnes", einer Iljuschin 62, die wirklich hier gelandet. Heute befindet sich dort ein Standesamt mit Cafeteria

Südseite

Blick nach Süden auf das Segelflugfeld.


©1997 Thomas-Michael Rudolph