OZ-Drachentour '98: Wismar 15.8.98


Zum zweiten Mal hat die Ostseezeitung in Wismar ihre Drachentour gestartet, die über mehrere Wochenenden und Orte hinweg auch dieses Jahr ihren Abschluß in Warnemünde finden wird.
Glücklicherweise wurde diesmal die Pop-Bühnenshow in Wismar, die, wie sich letztes Jahr gezeigt hatte, sowieso nicht zum Ambiente gepaßt hatte, durch ein erweitertes Angebot für Kinder ersetzt.
Das kam dann auch gut an.
Ca. 3500 Besucher konnten auf dem Gelände vor der Median-Klinik in Wismar-Wendorf Drachen bestaunen und selbst fliegen.
Im Vergleich zum letzten Jahr fiel auf, daß gerade der letzte Punkt diesmal eine sehr große Rolle spielte - ein toller Erfolg für die beteiligten Drachenflieger. Waren letztes Mal wir erwachsenen Drachenflieger noch fast ungläubig bestaunte Exoten, so wurde dieses Mal überall mit Kind und Kegel fleißig probiert und geübt. Der Familienfestcharakter gab dem Ganzen eine heitere und unbeschwerte Note.
Auch hatte Wilhelm Schwanken, der rührige Verantwortliche für den drachenspezifischen Teil der Veranstaltungsreihe, sogar ein paar Großdrachenspezialisten wie Michael Kern und Lutz Treczoks zur Teilnahme bewegen können. Der Wind reichte zwar für längerfristige Aktionen nicht aus, aber trotzdem war es für die Besucher immer wieder eindrucksvoll, wenn die riesigen Teile vom Boden abhoben.
Für die eingeladenen Drachenflieger wurde wieder vorbildlich gesorgt, die Unterbringung in der Klinik (Einzelzimmer!) und die Verpflegung war hervorragend. Abends wurden Stühle nebst einigen Kästen Bier in ein großes Zelt gestellt und ein gemütlicher Klönschnack bis weit nach Mitternacht machte die Runde.
Wenn es nach uns ginge, könnte das Drachenfest in Wismar ruhig noch einen Tag länger dauern.
So ging es aber am Sonntagmorgen weiter nach Grimmen. Hier war an Publikumsbeteiligung nicht ganz so viel los.
Ca. 1000 Menschen bevölkerten am Sonntagnachmittag die Drachenwiese, davon dreißig zufriedene Drachenflieger, die ganz relaxed ihrem Hobby frönten. Den eingeladenen Berliner Drachenfliegern (wir waren zu siebt) haben die zwei Tage viel Spaß gemacht, von hieraus noch mal ein Dankeschön an Wilhelm Schwanken, die OZ-Mannschaft und natürlich die Median-Klinik für ihre Gastfreundschaft.
Entschuldigen möchten wir uns für die (leider auch) Berliner Drachenflieger, die wieder einmal eine Einladung zum Drachenfest mißbrauchten, um auf dem Feld dreisterweise einen "schwarzen" Drachenverkaufsstand einzurichten. Für das Gelingen des Festes hatten sie keine Hand und keinen Fuß gerührt und am abend in der Klinik drängelten sie sich auch noch ungeladen plump-frech ans Büfett. Mit einer Einladung (sie hatten sich sowieso selbst eingeladen) brauchen sie hier und anderswo hoffentlich nicht mehr zu rechnen.

Wilhelm Schwanken hat uns noch dazu einen kleinen Kommentar geschickt:

Zu diesem Artikel möchte ich aber doch noch zwei Dinge anregen. In Wismar waren nicht nur Lutz und Michael die Großdrachenspezialisten, sondern vor allem auch die Berliner Drachengruppe, die sich trotz widriger Windverhältnisse und hohen Temperaturen immer wieder bemühten, dem Drachenfest einen angemessenen Rahmen mit vielen Drachen am Himmel zu verleihen. Auch die Hilfe von Andi (und seiner "Helfer") für den Einsatz der "Zeitung" fand ich sehr hilfreich und nicht unbedingt selbstverständlich.
Unter solchen Bedingungen macht es wirklich Spaß, den Drachenfliegern so viel wie möglich an Vergünstigungen zu bieten und es fällt leicht, dies bei den Veranstaltern durchzusetzen.
Die Zimmer, die Verpflegung, das "stehengelassene Zelt" und die Biere waren für uns ein geringer Lohn für eine aktive Gruppe, die das Gelingen des Festes für uns alle in den Vordergrund gestellt haben. Es sind die kleinen Gesten, die das Wochenende zu einer runden Sache werden ließen.

©1998 Thomas-Michael Rudolph